Der Wirtschaftsausschuss des Landtages Mecklenburg-Vorpommern hat sich auf seiner heutigen Sitzung mit der Wasserstoffstrategie MVs beschäftigt. Hierzu erklärt Falko Beitz, energiepolitischer Sprecher der SPD-Fraktion:
„Mecklenburg-Vorpommern ist beim Thema grüner Wasserstoff bereits gut aufgestellt. Wir verfügen über die notwendigen Potentiale bei Erneuerbaren Energien. Wir haben geeignete Standorte wie etwa Rostock oder Lubmin, an denen sowohl die Wasserstoffproduktion als auch die Anlandung von grünem Wasserstoff aus anderen Produktionsregionen realisierbar ist. Zudem haben wir bereits eine bestehende und sehr gute Forschungsinfrastruktur an den Hochschulstandorten. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es auch Wärmesenken, beispielsweise das Fernwärmenetz in Rostock. Dort können wir die anfallende Prozesswärme bei der Elektrolyse sinnvoll nutzen. Das sorgt für eine deutliche höhere Effizienz der Wasserstoffproduktion. Was MV noch fehlt, sind finanzkräftige Investoren, die mit uns gemeinsam dieses Zukunftsthema bei uns in die Praxis umsetzen wollen. Grüner Wasserstoff made in MV ist möglich und er ist dringend nötig.
Die 100 Millionen Euro aus dem Haushaltsüberschuss 2021, die in den nächsten Jahren für Wasserstoffprojekte vorgesehen sind, sollen vor allem für Projekte als Ko-Finanzierung verwendet werden. Und diesen Schritt begrüßt die SPD-Fraktion ausdrücklich. Damit sollen Unternehmen unterstützt werden, die bei uns Wasserstoff produzieren und aber auch aufbauend auf Wasserstoff ebenfalls Wertschöpfung und Arbeitsplätze schaffen. Wir wollen die Wasserstoffwirtschaft im eigenen Land ankurbeln. Wir werden aber kein Landesgeld dafür verwenden, Süddeutschland oder andere Regionen günstig mit grünem Wasserstoff zu versorgen.
Grüner Wasserstoff wird ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Energiewende sein. Er wird mehr Wertschöpfung und gut bezahlte Arbeitsplätzen im Land ermöglichen. Mit Blick auf die Energiewende müssen wir jedoch noch einmal ein anderes Thema prüfen, welches in den zurückliegenden Jahren aus dem Blick geraten ist: methanisierter Wasserstoff, also letztlich grünes und erneuerbares Erdgas aus heimischer Produktion. Wir werden es nicht schaffen, binnen weniger Jahre alle Heizungen beispielsweise auf Wärmepumpen oder Holzfeuerung umzustellen. Dafür fehlen schlicht die Kapazitäten. Also benötigen wir Alternativen, wie wir bestehende Anlagen, die heute fossiles Erdgas nutzen, schnellstmöglich klimaneutral umgerüstet bekommen. Methanisierter Wasserstoff, der die bestehende Infrastruktur für Erdgas problemlos nutzen könnte, ist hierbei eine mögliche Lösung. Mit Blick auf eine zügige und erfolgreiche Energiewende werden wir die dringend prüfen müssen.“