Gemeinsam mit Verkehrsminister Reinhard Meyer führte ich ein Gespräch mit den Bürgermeister der Gemeinde Zirchow und der Bürgerinitiative (BI) zum aktuellen Planungsstand der Ortsumfahrung.
Dass es einer Ortsumgehung für Zirchow bedarf, daran besteht kein Zweifel. Denn allein seit 2008 hat sich die Verkehrsbelastung der B110 verdoppelt. Gerade in der Ferienzeit kommt es zu einer extremen Verkehrsbelegung. Ein Ausbau der Ortsdurchfahrt ist aufgrund der engen Platzverhältnisse nicht möglich ist. Es braucht daher eine Ortsumgehung, da sich das Verkehrsaufkommen laut Prognose bis 2035 auf durchschnittlich 9.400 Kraftfahrzeuge pro Tag erhöhen wird.
Derzeit gibt es insgesamt fünf verschiedene potenzielle Routenführungen, deren Vor- und Nachteile mit den Vertretern der Gemeinde und der Bürgerinitiative diskutiert wurden. Dabei wurde einmal mehr deutlich, dass auch der Flughafen und das angrenzende Wohngebiet angeschlossen werden müssen!
Vorausgesetzt, dass die notwendigen Zuarbeiten aus den Ingenieurbüros bis Ende November 2022 vorliegen, kann die Arbeitsgruppe Großprojekte bis zum Jahresende eine Vorzugsvariante präsentieren.
Minister Meyer hat versprochen im Januar erneut nach Zirchow zu kommen, um dann einerseits die Vorzugsvariante zur Ortsumfahrung zu präsentieren und andererseits auch über die Planungen für eine Reaktivierung der Bahnstrecke Ducherow-Usedom-Heringsdorf zu sprechen, die ebenfalls voraussichtlich bis zum Jahresende vorliegen werden.
Reinhard Meyer ging auch auf Bedenken der BI ein, dass die Tonnagebegrenzung am Grenzübergang Garz durch die polnische Seite beklagt werden könnte. Dabei verwies er auf ein Rechtsgutachten aus dem Jahr 2017, welches zu dem Schluss kommt, dass die Tonnagebegrenzung mit europäischem Recht vereinbar ist und somit auch nach der Eröffnung des Swinetunnels Bestand haben wird. Auch ist derzeit kein Ausbau der B 110 geplant, weil es auf polnischer Seite mit der Schnellstraße S3 einen guten Anschluss an das europäische Fernstraßennetz ab 2024 geben wird.