Gemeinsam mit Dr. Till Backhaus (SPD), MdL, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern, habe ich das Entsorgungswerk für Nuklearanlagen in Rubenow besucht.
Seit November 2021 ist das Ministerium auch für den Strahlenschutz und damit für die komplexe Anlage in Rubenow zuständig. Die rund 1.000 Beschäftigten an den Standorten Lubmin und Rheinsberg leisten damit eine tolle Arbeit, die mir viel Respekt abnötigt. Seit 1995 wurde hier weltweit anerkanntes Know-how beim Rückbau der Kernkraftwerke Greifwald/Lubmin und Rheinsberg aufgebaut. Dabei ist es beeindruckend, mit wie viel Präzision und Sorgfalt das alte Kernkraftwerk abgetragen wird.
Der Angriff Russlands auf die Kernkraftwerke in Tschernobyl und Saporischja in der Ukraine zeigt mit aller Deutlichkeit, dass die sogenannte friedliche Nutzung der Kernkraft ein Irrweg ist. Denn es wird deutlich, dass von diesen Anlagen stets ein unüberschaubares Risiko ausgeht.
Über viele Generationen stellt Atommüll ein Risiko dar. So wird auch der Rückbau des Kernkraftwerks Greifswald/Lubmin mehrere Generationen beschäftigen. Und bisher ist noch nicht einmal die Suche nach einem atomaren Endlager erfolgreich abgeschlossen. So dass bis dahin eine praktikable Übergangslösung gefunden werden muss. Die Verwundbarkeit der Einrichtungen (Stichwort: Internationaler Terrorismus) stellt die Bauten vor immer neue Herausforderungen und macht sie immer aufwendiger.
Vor diesem Hintergrund kann der Forderung zu einer dauerhaften Rückkehr zum Atomstrom nur eine deutliche Absage erteilt werden. Denn rechnet man die Subventionen beim Bau eines Kernkraftwerkes sowie die Kosten der Altlastentsorgung auf den damals erzeugten Strom um, dann wird deutlich, dass Atomstrom nie günstig war.
Deshalb bin ich froh, dass die Landesregierung ihren Kurs konsequent fortsetzt und stattdessen den Ausbau der Erneuerbaren Energien voranbringt. Denn nur so können wir unsere Klimaschutzziele erreichen und uns gleichzeitig unabhängig von fossilen Energieträgern machen.
Foto: EWN / K. Radloff